Studentin #66

Die Universität von Halle hat eine Zivilklausel – doch die ist so manchem ein Dorn im Auge, den sie steht der Zeitwende zur Kriegstüchtigkeit im Wege. Am kommenden Mittwoch, dem 30. Oktober, veranstaltet dazu die Rosa Luxemburg Stiftung an der Uni Halle ein Vortrag mit Tobias Pflüger. Er hat uns in unserer heutigen Sendungen schon im Vorab einige Fragen beantwortet, worum es dabei geht und warum er für eine starke Zivilklausel an den Hochschulen plädiert. Außerdem telefonieren wir mit unserer Redakteurin Vero, welche von einigen Erfahrungen aus ihrem Auslandssemester in Bordeaux berichtet. Es geht auch weiter mit der musikalischen Ergründung einer Persönlichkeit aus der Redaktion. Aktuelle Entwicklungen in der Welt lassen uns auch nicht los, und so berichten wir auch über den Kobane-Prozess, einem Strafgerichtsverfahren gegen prokurdische Politiker und Menschenrechtler, vor allem gegen hochrangige Mitglieder der Demokratischen Partei der Völker, welches sich auf Proteste in der nordsyrischen Stadt Kobanê im Oktober 2014 bezieht. Offiziell wird den Angeklagten vorgeworfen, Mitglieder einer Terrororganisation zu sein und die „Einheit und territoriale Integrität des Staates“ gefährdet zu haben. Kritiker*innen und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte interpretieren diesen Prozess aber als Schauprozess der AKP-Regierung in der Türkei gegen ihre politischen Gegner. Der Prozess endete dieses Jahr mit sehr langen Haftstrafen von bis zu 42 Jahren.

Das Studierendenmagazin wird immer am letzten Montag des Monats von 17 bis 19 Uhr auf Radio Corax auf der 95,9 Mhz gesendet.

Wie können autonome Waffensysteme reguliert werden?

Der Einsatz autonomer Waffensysteme, also Waffen, die ohne menschliches Zutun agieren können, ist ein stark umstrittenes Thema. Die Systeme können potenziell unkontrollierbare Risiken für Zivilist*innen und Kriegsparteien darstellen. Das humanitäre Völkerrecht legt auf internationaler Ebene klare Bestimmungen für das Verhalten im Kriegsfall fest und definiert, welche Waffen unter welchen Bedingungen eingesetzt werden dürfen. Diese Regelungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Grundsätze des Völkerrechts eingehalten werden. Insbesondere Artikel 36 ist von zentraler Bedeutung. Er schreibt vor, dass für neue Waffen bestimmte Prüfverfahren entwickelt werden müssen, um ihre Konformität mit den völkerrechtlichen Normen zu gewährleisten. Das bedeutet, dass autonome Waffensysteme keine überflüssigen Verletzungen oder unnötigen Leiden verursachen dürfen. Aktuell werden autonome Waffen als klassische Kriegswaffen nach Artikel 36 eingestuft. Politikwissenschaftler und Jurist Oscar Prust und Marius Pletsch von der Kampagne „Killerroboter stoppen“ beleuchten aktuelle Herausforderungen und Möglichkeiten zur Regulierung autonomer Waffensysteme näher.

CSD Zeitz

Dieses Jahr fand der erste CSD in Zeitz und somit der zweite CSD im Burgenland-Kreis statt, eigentlich schon Anlass genug hinzufahren und Support zu zeigen. Jedoch wurde zusätzlich eine Gegendemonstration der neonazistischen Kleinpartei „Dritter Weg“ angemeldet, was nach rechtsextremen Übergriffen im letzten Jahr auf den CSD in Weißenfels ein weiterer Beweggrund war die queere Community in Zeitz zu unterstützen. Wir waren vor Ort und haben mit Demonstrant*innen und einer Vertreterin eines queeren Jugendverbandes aus der Region gesprochen. In diesem Beitrag erwartet euch ein breites Spektrum an Eindrücken und Emotionen von diesem historischen Ereignis.



Bedeutung von alternativen Kulturangeboten

Dem Osten Deutschlands wurden einst blühende Landschaften versprochen, was dort in jedem Fall nicht gerade blüht ist die Kulturlandschaft. Bewegt man sich aus den größeren Städten in ländliche Regionen, fehlt dort von alternativen Kulturstätten oft jede Spur. Kein Wunder also, dass die Zustimmung für rechtes Gedankengut, dort immer weiter ansteigt oder? Diese Frage hat sich auch Pia gestellt und ist dort hingefahren, wo solche Kultur noch in Teilen existiert: kleine Festivals im ländlichen Raum. Das Frierock, das Forrest Jump und das Beer Now Open (BNO) in Brandenburg und Sachsen-Anhalt sind solche Festivals, welche ehrenamtlich organisiert und politisch links ausgerichtet sind. Welches Potenzial von diesen Festivals ausgeht besprechen wir in diesem Beitrag. Dabei kommt auch das allgemeine Clubsterben nicht zu kurz, um welches man beim Blick auf alternative Kulturstätten nicht herum kommt.



Wie steht’s um die CSDs in Sachsen-Anhalt?

Wenn man im Jahr 2024 an CSDs (Christopher Street Day) in Ostdeutschland denkt, dann kommen einem leider nicht (nur) Bilder von feiernden oder für ihre Rechte eintretende queere Menschen in den Sinn. Sondern auch Mobilisierungen von neonazistischen Gruppen, die häufig nur durch Blockaden von Antifaschist*innen oder von der Polizei von einem Aufeinandertreffen auf den CSD abgehalten werden konnten.
Wir haben mit Falko und Remo aus dem Vorstand des CSD Sachsen-Anhalt gesprochen und unter anderem gefragt, wie proud die CSDs in Sachsen-Anhalt waren, welche Rolle die Polizei gespielt hat und wie es in Zukunft aussehen könnte.

Die Kritischen Einführungswochen starten!

In Halle finden ab heute bis zum 20. Oktober die kritischen Einführungswochen statt. Das alternative und breite Angebot, welches vor allem Erststudierende zum Besuch anregen soll, ist von studentischen Gruppen selbstorganisiert. Es bildet damit ein wichtigen ergänzenden Part neben dem allgemein orientierenden Einführungsmöglichkeiten für Erststudierende. Wir sprachen mit Kolja und Rachel von der KEW- Orga.

KEW: Platypus

Es ist wieder Oktober, heißt: Es sind wieder Erstis in der Stadt und die Kritische Einführungswoche finden wieder statt. Im Rahmen der Kritischen Einführungswochen (alternative Einführungsveranstaltungen aus der Studierendenschaft heraus organisiert) bietet Platypus Teach-Ins, Lesekreise und „Coffe Breaks“ an. Wir haben mit zwei Personen von Platypus Halle gesprochen über deren Organisation und Arbeit, aber auch welche Programmpunkte sie bei der KEW anbieten.
Das komplette Programm der KEW findet ihr unter kew-halle.de

Radiozwitschern #27: Der Buchclub für alle Menschen die das Lesen hassen!

Da wo zwei Bänke stehen und die Sicht zur Saale zu genießen ist, kann man sich auf einem Spaziergang bestimmt kurz mal hinsetzen und genau dies tun die Saaleluft erschnuppern oder man macht dort mal was ganz anderes- vielleicht ja einen Buchclub gründen. Genau das haben Lucienne, Ralf, Carla und László letzte Woche gemacht und haben eingeladen zum „Buchclub- für alle diejenigen die das Lesen hassen!“ Natürlich nur ein Titel. Oder vielleicht auch nicht? Jedenfalls soll mit dem Buchclub wieder die Lust zum Lesen erweckt werden und gegen die Verzweiflung des Seitenzählens gekämpft werden. Freut euch auf eine Sendung, welche mit eigenen Texten, Gedanken zu Lesegewohnheiten und Auszügen von bekannten Autor*innen brilliert.

Ein nächster Termin ist schon grob gefasst, der 5.10.24, jedoch muss über Ort und Zeit noch nachgedacht werden. Also bleibt aktiv auf den Corax-Kanälen.

Ein Musikgeschmack und etwas Alltag: Das Rasieren

Alltagstätigkeiten und Alltagsunterhaltung finden zusammen. Zwei Redakteure der Studierendenredaktion unterhalten sich über Musik – konkret den Musikgewohnheiten einzelner aus der Redaktion, und das beim Rasieren, also einer alltäglichen Handlung, bei der Musik hören sich auch anbietet. Ein Auftakt – bei Musik wird es bleiben, doch die Tätigkeiten werden sich ändern – und der Musikgeschmack je nach Person auch.

StuRa im Gespräch Juli ’24: Harzmensa Interimslösung

Im Herbst 2023 gab es einen Brand in der Küche der Harzmensa des Studentenwerks in Halle (Saale), welcher zu einem Totalschaden und dem vorläufigen Aussetzen des Mensabetriebes führte. Im Juli 2024 wurde im Hof der Harzmensa eine Containerküche eröffnet, welche nun die tägliche Ausgabe von 700 Portionen ermöglicht. Wir sprachen mit Isabel vom StuRa darüber, wie diese Interimslösung bei den Studierenden und im StuRa aufgenommen und diskutiert wurde.