Kategorie: Beiträge

Atlas der Bücherverbrennungen in Deutschland

Salopp könnte man sagen: Studierende haben sich in der deutschen Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert. Im Gegenteil: In der Studierendenschaft waren schon lange vor 1933 nationalsozialistische Ansichten weit verbreitet und gut organisiert. Das ist mit ein Grund dafür, dass die Bücherverbrennungen, die 1933 an zahlreichen Orten stattfanden, an den Universitäten initiiert und von den Akademikerinnen und Akademikern mitgetragen wurden. Auch in Halle: Eine kleine Plakette erinnert auf dem Uniplatz an die Bücherverbrennung. Im Jahr 2003 wurde das Gedenkzeichen in den Boden eingelassen. Darauf liest man: »Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen« – ein Zitat Heinrich Heines, lange vor den nationalsozialistischen Verbrennungen verfasst. Der Fotograf Jan Schenck hat sich mit den Bücherverbrennungen auseinandergesetzt und auch damit, wie die Orte heute aussehen, an denen die Aktionen stattfanden. Das Studierendenradio sprach mit ihm über seine Recherchen und fragte ihn zunächst nach seiner persönlichen Herangehensweise.

Das Netzwerk für gute Arbeit in der Wissenschaft

In den vergangenen Jahren hörte man immer wieder von auf- und abflauenden Protesten in Hochschulen und Universitäten. Vor allem der universitäre Mittelbau organisiert sich immer wieder in Hochschulinitiativen, um unter anderem für unbefristete Arbeitsverträge und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Um diese Initiativen bundesweit bündeln zu können, gründete sich das Netzwerk für gute Arbeit in der Wissenschaft, kurz NGAWiss. Wir sprachen mit Patrick Wöhrle aus Dresden über diese prekäre Arbeitssituation im universitären Mittelbau und über die Forderungen der Mittelbauinitiative. Wöhrle ist selbst seit Jahren im Mittelbau tätig, und darüber hinaus engagiert er sich in der NGAWIss.

Proteste der Medizinstudierenden

Wir sind keine kostenlosen Stationshilfen!“ das sagen Studierende der Medizin im Rahmen einer Online-Petition, die gerade läuft. Es geht um die Arbeitsbedingungen von Studierenden, die sich im Praktischen Jahr befinden. Das Praktische Jahr, meist PJ genannt, ist die Schnittstelle zwischen Studium und praktischer Tätigkeit. Bezahlt wird das PJ nur gering oder gar nicht. Am 16. Januar fand ein bundesweiter Aktionstag an den Universitäten unter dem Motto „Faires PJ“ statt. Über die Bedingungen im PJ und auch den Aktionstag sprach das Studierendenradio mit Sebastian Hausschild. Der studiert Medizin und ist Mitglied des Fachschaftsrats Medizin.

Kontrovers, unabhängig, aber nicht wertneutral

Die politische Bildung ist in letzter Zeit wieder ein wichtiges Thema auf der Agenda. In mehreren Bundesländern wurden durch die AfD Meldeportale eingerichtet, in denen Lehrer wegen angeblicher Verstöße gegen die Neutralitätspflicht gemeldet werden können. So geraten Schulen plötzlich unter Beschuss, Lehrerinnen und Lehrer fühlen sich mancherorts trotz der breiten Unterstützung ihrer Arbeit verunsichert. Am 06. Februar soll das Thema hier in Halle auf dem Seminartag „Kontrovers, unabhängig, aber nicht wertneutral“ aus den Perspektiven der Parteienforschung, der Politikdidaktik und des Verwaltungsrechts diskutiert werden. Jenni vom Studierendenradio hat dazu vorab mit Prof. Dr. Andreas Petrik gesprochen, der als Leiter der Politikdidaktik der MLU Halle den Seminartag maßgeblich mitorganisiert hat. Sie fragte ihn zunächst, wie man bisher mit rechtspopulistischen Parteien in der politischen Bildung umgegangen ist.

Wohngeld für Studierende + BAföG rauf!

Gestern wurde vermeldet, dass die Zahl der BAföG empfangenden Studierenden  und SchülerInnen rückläufig ist. Im Vergleich zur Situation vor vier Jahren erhalten heute 180.000 Studis und SchülerInnen weniger Bafög. Das ist eine ganze Menge. Was also tun, wenn die Lebenskosten durch steigende Mieten etc steigen, aber man nicht als förderfähig gilt? Eine Alternative wäre das Wohngeld, die andere ist arbeiten, was dann zur Verzögerung des Studiums führen kann. Die Bundesregierung ist nun endlich dran, das Bafög-Gesetz neu zu regeln und den Fördersatz zu erhöhen. Der Studierendenrat der Uni Halle hat dies in einem Twitter-Post auch begrüßt. Dennoch stellen sich auch bei erhöhtem Satz für viele Studierende Existenzfragen, wenn sie nämlich als nicht förderfähig gelten. Der Studierendenrat hat dazu gemeinsam mit dem Studentenwerk Mitte Januar eine Veranstaltung abgehalten, um betroffene Studierende über ihre Möglichkeiten zu informieren, wie sie auf anderen Wegen finanzielle Unterstützung erhalten können. Dabei ging es vor allem um das Modell Wohngeld. Über diese Möglichkeit, die Kritik am Bafög-System und die Motivation zur Veranstaltung sprachen wir mit Lukas Wanke, einem der Sprecher des Studierendenrates der Uni Halle.

Das akademische Orchester Halle lädt zum Winterkonzert

Kennt ihr das akademische Orchester der Martin-Luther-Universität? Falls nicht, habt ihr am Mittwoch Gelegenheit, es kennenzulernen. Das akademische Orchester lädt am 30.01.2019 zum Winterkonzert in die Händelhalle. Das Studierendenradio hat vorab mit dem Leiter des Orchesters, Matthias Erben, gesprochen. Wir befragten ihn zu Geschichte, Anspruch und Partizipationsmöglichkeiten beim akademischen Orchester.

„Wir sind keine kostenlosen Stationshilfen“ – Zum Protest der Medizinstudierenden

„Wir sind keine kostenlosen Stationshilfen!“ sagen Studierende der Medizin im Rahmen einer Online-Petition, die gerade läuft. Es geht um die Arbeitsbedingungen von Studierenden, die sich im Praktischen Jahr befinden. Das Praktische Jahr, meist PJ genannt, ist die Schnittstelle zwischen Studium und praktischer Tätigkeit. Bezahlt wird das PJ nur gering oder gar nicht. Am 16.01.2019 fand ein bundesweiter Aktionstag unter dem Motto „Faires PJ“ statt. Das Studierendenradio sprach dazu mit Thea Hüsing. Sie ist Medizinstudentin in Halle und in der Fachschaft aktiv.

„Es war ein Vorspiel nur“ – studentische national-sozialsozialistische Politik in der Weimarer Republik

In der Weimarer Republik dominierten nationalistische Gruppen die deutschen Universitäten, forderten antisemitische Boykotte und attackierten politische Gegner. Tobias Eisch hat sich mit den studentischen Strukturen und Positionen befasst, die die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 mit vorbereiteten. Das Studierendenradio sprach mit ihm am Rande des Kongresses „Antisemitismus an Hochschulen“, der im Januar 2019 durch den Freien Zusammenschluss der Student*innenschaften in Halle durchgeführt wurde (siehe auch hier).

Antisemitismus an Hochschulen

Vom 11. bis zum 13. Januar hat der „Freie Zusammenschluss von Student*innenschaften – FZS“ an der Universität in Halle einen studentischen Winterkongress organisiert. Thema war in diesem Jahr „Antisemitismus an Hochschulen“. Der Kongress war ganz im Sinne eines Beschlusses ausgerichtet, den der FZS im November 2018 mit-initiiert hat: sich klar gegen Antisemitismus auszusprechen. Das Studierendenradio sprach mit Ronja Hesse vom FZS über aktuelle Entwicklungen und den Hintergrund des Beschlusses der europäischen Studierendenvertretung.

Mehr Informationen zur Kampagne des fzs: never-again.blog