Im neuen Format der Studierendenredaktion von Radio Corax „klausurirrelevant“ erwarten euch studentische Themen innerhalb und außerhalb des Unikontextes. Mit Nachrichten, einem Thema im Fokus und Veranstaltungshinweisen in Halle und Umgebung seid ihr bestens informiert.
Thema im Fokus dieses Magazins „klausurirrelevant“ ist der Tag der Befreiung am 8. Mai und die Veranstaltungen, die in Halle rund um dieses Ereignis stattfinden. Der Tag der Befreiung jährt sich dieses Jahr am 8. Mai zum 80. Mal. Wir hatten Lukas Wanke im Studio zu Gast, der das diesjährige Erinnern in Halle mitorganisiert. Am 8. Mai 1945 hat nämlich die deutsche Wehrmacht kapituliert, der Tag markiert also allgemeinhin das Ende des 2. Weltkriegs in Europa und die Befreiung vom Faschismus durch die Allierten.
Wenn ihr auch oft frustriert seid davon, dass ihr wochen- oder monatelang an Haus- oder Abschlussarbeiten sitzt und am Ende liest es nur der Dozent oder die Professorin, dann kommt ins Studio und berichtet über eure wissenschaftliche Arbeit! Im Fokus kann alles stehen, was euch so interessiert. Eure politische Orgaarbeit, ein interessantes Seminar, das ihr gerade besucht, die nächste Veranstaltung, die ihr plant oder eben das Thema, für das ihr Expert:innen seid. Schickt eine Mail studentin@radiocorax.de oder schreibt uns auf Instagram unter @studierendenradiocorax. Wir freuen uns auf eure Ideen und Expertise!
Dritte Räume, also Orte an an denen man weder wohnt, noch arbeitet und an denen man kein Geld ausgeben muss, um sie zu nutzen, verschwinden zunehmend aus der Stadtlandschaft. Aber es gibt sie noch. Zum Beispiel in Aarhus in Dänemark. Dort befindet sich das Kulturzentrum Institut for (X). Das Institut for (X) hat sich zum Ziel gesetzt, öffentlichen Raum neu zu definieren. Das Projekt setzt dabei auf Dialog und Zusammenarbeit mit der Stadt und positioniert sich klar pazifistisch und kooperativ im Vorgehen. Die Studierendenredaktion von Radio Corax hat mit Sophia gesprochen. Sie hat in Weimar Urbanistik studiert, arbeitet seit 2 Jahren bei dem Kulturzentrum und hat ihre Bachelorarbeit über das Projekt geschrieben.
Unter dem Namen Christopher Street Day, auch CSD genannt, demonstrieren überall auf der Welt queere Personen für ihre Rechte. Die CSD Saison 2025 startete letzten Wochenende in Schönbeck. Der CSD in Schönbeck wurde von etwa 50 Faschist*innen begleitet, einige konnten sich sogar unter die Demonstrierenden mischen und zeigten Hitler Grüße. Die Polizei und das Ordnungsamt beendeten die CSD Demo frühzeitig. Begründet wurde diese Enstscheidung damit, dass die Veranstaltung „zu unpolitisch“ sei. Bereits im letzten Sommer haben Faschist*innen insbesondere in Ostdeutschland zu Demonstrationen gegen die CSDs mobilisiert. In diesem Jahr hat sich eine bundesweite Initiative namens „CSD verteidigen“ gegründet, um gezielt auf die Rechten Angriffe auf LGBTI+ Personen reagieren zu können. LGBTI+ ist die englische Abkürzung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Personen. Leandra ist selbst Teil von „CSD verteidigen“ hat mit Manu, einer der Initiator*innen von „csd verteidigen“ über die kommenden Pride Demos und die Rolle der Polizei gesprochen.
Am 25. März trat der neu gewählte Bundestag zu seiner ersten Sitzung zusammen. Neben der Stärkung der rechtskonservativen Kräfte durch CDU und AfD gelang auch der Linken ein deutlicher Wahlerfolg und damit der Einzug in den Bundestag. Sie wird ihre Wählerinnen und Wähler künftig mit 64 Abgeordneten vertreten. Eine von ihnen ist Janina Böttger, die über die Landesliste der Linken künftig Halle und den Saalekreis vertreten wird. Radio Corax sprach mit Böttger über den neuen Bundestag, das Erstarken rechter Kräfte und die Relevanz linker Politik für Deutschland.
Nur einen Tag nach seinem Wahlsieg ist öffentlich geworden, dass Friedrich Merz wohl den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu nach Deutschland eingeladen hat. Damit setzt sich Merz über den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs wegen Kriegsverbrechen hinweg. Vor zwei Wochen war die UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten Gebiete in Palästina Francesca Albanese in Deutschland. UN-Sonderberichterstatter*innen arbeiten ehrenamtlich im Auftrag der Vereinten Nationen. Sie führen Fahndungsmissionen in Ländern durch, um Menschenrechtsverletzungen zu prüfen. Sowohl in Müchen als auch in Berlin wurden Albanese Hürden in den Weg gelegt, aufzutreten. In Berlin waren zwei Veranstaltungen geplant: eine an der Freien Universität, die andere in einem gemieteten Veranstaltungsraum. In beiden Fällen kam es zu Raumabsagen. Letztendlich musste eine der Veranstaltung mit Francesca Albanese und Eyal Weizman vom Projekt Forensic Architecture kurzfristig in die Räume der Tageszeitung Junge Welt verlegt werden. Im Gespräch mit Nick Brauns, dem Chefredakteur der Jungen Welt, ging es um die Veranstaltung und die damit einhergehende Repression gesprochen.
Die Studierendenredaktion – naja, zumindest Teile davon – waren zu Gast in Weimar! Eingeladen von den Kolleg*innen der bauhaus.fm-Redaktion zum 28-stündigen Semesterabschlussprogramm, erkunden Leandra, Torben und Emma Weimar, wandeln auf den Spuren von Goethe und Schiller und nehmen eine gemeinsame Sendung auf.
Bruno Schulz (1892–1942) war Schriftsteller, Maler und Visionär, dessen Werk tief in der Welt des Surrealen und der Erinnerung verwurzelt ist. In seinen Erzählungen, insbesondere in Die Zimtläden und Sanatorium zur Todesanzeige, erschuf er eine poetische Wirklichkeit, in der Kindheitserinnerungen, Träume und Metamorphosen miteinander verschmelzen. Als jüdischer Intellektueller lebte er ab 1941 im Drohobyczer Ghetto. Hier geriet er aufgrund seines künstlerischen Talents unter den zweifelhaften Schutz des SS-Hauptscharführer Felix Landau. Im Jahr 1942 – kurz vor seiner geplanten Flucht aus dem Ghetto – wurde er in einem Racheakt von Landaus SS-Kollegen Karl Günther erschossen.
Anfang Januar versammelten sich zahlreiche Menschen in Riesa, um gegen den Bundesparteitag der AfD zu demonstrieren. Der Aktionstag am Samstag war geprägt von kämpferischen Kundgebungen, Polizeikesseln und Blockaden. Mit O-Tönen direkt aus Riesa lassen wir Beteiligte zu Wort kommen und analysieren die Ereignisse. Außerdem sprechen wir mit Andreas Nähter, der die politische Bedeutung der Proteste einordnet, und tauschen uns mit Trong von der Initiative „Riesa für alle“ aus, die sich für eine offene und solidarische Stadtgesellschaft einsetzt.
Ein Generalstreik legte vergangenen Freitag Serbien lahm – ein Generalstreik, der politischer nicht sein könnte. Denn Anlass ist, dass seit zweieinhalb Monaten die Aufarbeitung eines tödlichen Unfalls am Hauptbahnhof in Novi Sad nicht stattfindet. 15 Menschen kamen dabei ums Leben, und die Verantwortlichen für die Renovierung des Bahnhofs, die kurz vorher abgeschlossen wurde, haben mit einer Ausnahme bis heute keine Konsequenzen erfahren. Los gingen die Proteste mit Gedenkveranstaltungen für die Opfer, doch als von der Regierungspartei mutmaßlich bezahlte Männer protestierende Angriffen und die Polizei nicht gegen diese Vorging, vergrößerte sich der Protest. Innerhalb weniger Wochen waren alle Fakultäten der serbischen Universitäten von Studierenden besetzt. Sie fordern, dass die Verantwortlichen für das Unglück – womit auch der jetzige Präsident Aleksandar Vučić gemeint ist – sowie für die Angriffe auf friedliche Demonstrierende zur Rechenschaft gezogen werden. Damit – so ein Pressesprecher der Studierenden im Dezember gegenüber Radio Corax – fordern sie auch ein Systemwandel, ein Ende des im Staat verankerten System an Korruption und Klientelismus.
Noch bevor es zu dem Generalstreik am vergangenen Freitag kam, versammelten sich am 17. Januar 50 000 Menschen vor dem nationalen Radio von Serbien, RTS. Auslöser für diesen gezielten Protest war, dass kurz davor eine Studierende bei einer der täglichen Gedenkveranstaltungen, bei der für 15 Minuten Straßenkreuzungen blockiert werden, von einem Autofahrer angefahren wurde und schwer verletzt wurde. Über diesen Vorfall am 14. Januar und dessen tragweite sowie den aktuellen Stand der Bewegung sprachen wir mit Dunja, eine der Studierenden an der Universität in Belgrad. Sie berichtet was am 14. Januar passiert ist.
[English]
“Right now, the fight for justice is the most important thing for us”
A general strike paralyzed Serbia last Friday – a general strike that could not be more political. The reason is, that for two and a half months there has been no justice for the vitims of a fatal accident at the main railway station in Novi Sad. 15 people lost their lives, and those responsible for the renovation of the station, which was completed shortly beforehand, have still not faced any consequences, with one exception. The protests began with memorial events for the victims, but when men allegedly paid by the ruling party attacked protesters and the police failed to take action against them, the protest grew. Within a few weeks, all faculties of Serbian universities were occupied by students. They are demanding that those responsible for the disaster – including the current president Aleksandar Vučić – and for the attacks on peaceful protesters be brought to justice. According to a student spokesperson who spoke to Radio Corax in December, they are also calling for a change in the system, an end to the system of corruption and clientelism anchored in the state.
Even before last Friday’s general strike, 50,000 people gathered in front of Serbia’s national radio station, RTS, on January 17. This targeted protest was triggered by the fact that shortly beforehand, a student had been hit by a car and seriously injured during one of the daily commemorative events, during which road crossings are blocked for 15 minutes. We spoke to Dunja, one of the students at the university in Belgrade, about this incident on January 14 and its implications, as well as the current status of the movement. She tells us what happened on January 14.
In diesem Beitrag geht es um die lyrische Auseinandersetzung der österreichischen Autorin Isabella Krainer mit Gewalt gegen Frauen. Wir haben ein paar ihrer Gedichte aus dem Band „Heul doch!“, der 2024 erschienen ist, in eine Kollaboration verpackt. Es kommen viele Stimmen zu Wort, die von Geräuschen untermalt werden. Die Aufbereitung der Gedichte in diesem Beitrag ist eine Interpretation zum Thema Gewalt an Frauen. Die Gedichte berichten von Realitäten von Frauen in Gewaltbeziehungen, von der Realität der Femizide und den Umgang der Gesellschaft mit diesen.