Monat: März 2019

StudentIn #4

In der Februar-Ausgabe des Studierendenradios sprachen wir über folgende Themen: Wir baten das Alternative Vorlesungsverzeichnis (ALV) sich vorzustellen – wir sprachen mit Konstantin Korn vom Freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs) über die sinkende Zahl der BaföG-Beziehenden bei steigenden Studierenden-Zahlen – wir befragten den GEW-Vorsitzenden und Hochschulexperten Andreas Keller über die aktuelle BaföG-Reform – wir berichteten über eine Streikaktion beim diesjährigen Rundgang der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst – wir fragten uns mit Frank Aurich, Mitorganisator der Kritischen Einführungswochen in Leipzig, was der Verfassungsschutz an der Leipziger Uni zu suchen hat – wir warfen einen Blick in den Reader „Feinbild Emanzipation. Antifeminismus an der Hochschule“ vom AStA der Uni Frankfurt – und wir entdeckten gemeinsam mit dem Fotografen Jan Schenck, dass der Atlas der Büchverbrennungen in Deutschland auch auf die Universität in Halle verweist. Die ganze Sendung könnt ihr untenstehend nachhören (wie immer ist die Musik nur live in voller Länge zu genießen) – die einzelnen Beiträge posten wir Stück für Stück auf unserem Blog.

Atlas der Bücherverbrennungen in Deutschland

Salopp könnte man sagen: Studierende haben sich in der deutschen Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert. Im Gegenteil: In der Studierendenschaft waren schon lange vor 1933 nationalsozialistische Ansichten weit verbreitet und gut organisiert. Das ist mit ein Grund dafür, dass die Bücherverbrennungen, die 1933 an zahlreichen Orten stattfanden, an den Universitäten initiiert und von den Akademikerinnen und Akademikern mitgetragen wurden. Auch in Halle: Eine kleine Plakette erinnert auf dem Uniplatz an die Bücherverbrennung. Im Jahr 2003 wurde das Gedenkzeichen in den Boden eingelassen. Darauf liest man: »Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen« – ein Zitat Heinrich Heines, lange vor den nationalsozialistischen Verbrennungen verfasst. Der Fotograf Jan Schenck hat sich mit den Bücherverbrennungen auseinandergesetzt und auch damit, wie die Orte heute aussehen, an denen die Aktionen stattfanden. Das Studierendenradio sprach mit ihm über seine Recherchen und fragte ihn zunächst nach seiner persönlichen Herangehensweise.