Am 10. Dezember ist Orange Day – der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Weltweit demonstrierten Menschen gegen alle Formen patriarchaler Gewalt. Dabei stellen Femizide die extremste Form dieser geschlechtsbezogenen Gewalt dar. Durch Femizide – also die Ermordung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts – sind allein in diesem Jahr in Deutschland nach offiziellen Angaben 101 Frauen gestorben. Die Dunkelziffer dürfte dabei noch weitaus höher liegen. Leandra aus unserer Studierendenredaktion hat sich mit Femiziden beschäftigt und sich gefragt, welche Verantwortung trägt der deutsche Staat eigentlich an Femiziden? Was tut er – oder besser gesagt- was tut er nicht, um Frauen zu schützen? Ihre Untersuchung dazu hört ihr im folgenden.
Autor: Aljoscha
Hommage an den Herbst
Wer kennt es nicht. Die Blätter fallen, die Kälte kriecht durch die Mäntel und langsam realisiert man, dass der Sommer vorbei ist. Was für viele der Beginn der schwierigeren Jahreshälfte ist, ist für Veronika der Moment des Aufatmens. Aus ihrer Feder stammt die Hommage an den Herbst, ihre persönliche Lieblingsjahreszeit.
Stura im Gespräch November ’23
Die Drucker sind weg, die Beschäftigten streiken, in der Mensa gibt es keinen Mampf für die Kämpfe und es gibt zur Hälfte neue Vorsitzende des Studierendenrats an der Martin-Luther-Universität in Halle. Klar ist, es geht noch einiges in den letzten Wochen des Jahres, Themen, die wir wieder in unserer Rubrik Stura im Gespräch behandeln und euch aktuelle Informationen und Positionen und weitere Planungen aus der Studierendenredaktion bringen.
Automatisierte Texterkennung von Keilschrifttafeln dank KI
An der Martin-Luther-Universität wurde ein Verfahren entwickelt, um 5000 Jahre alte antike Keilschrifttafeln zu scannen und dank des Einsatzes von KI die Schrift zu erkennen. Damit sparen sich in Zukunft Archeolog*innen nicht nur Zeit, sondern tatsächlich kann die automatische Texterkennung auch Zeichen lesen, welche ein Mensch wegen der Verwitterung über die Jahrtausende nicht oder nur sehr schwer erkennen kann. Wie das ganze funktioniert, warum eigentlich Keilschrifttafeln, und was das für die Forschung bedeutet, erfuhren wir im Gespräch mit Ernst Stötzner, den die KI für die Texterkennung war, Teil seiner Masterarbeit in der Informatik.
Foto: Ernst Stötzner beim Scannen. Foto: Uni Halle / Maike Glöckner (Alle Rechte vorbehalten)
Die Soziologie des Körpers
Imke Schmincke arbeitet als akademische Rätin am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München. In diesem Interview spricht sie über die feministischen Bewegungen body positivity und body neutrality und die unterschiedliche Wirkung von digitalen und gedruckten Bildern von „schönen“ Körpern. Außerdem erklärt sie, warum uns die Betrachtung unseres Selbst als Einheit, anstatt als gespalten in Geist und Leib, so schwerfällt und wie sich der Trend der Selbstoptimierung kombiniert mit einer pausenlosen Inszenierung von Körpern in den sozialen Medien auf die Art und Weise auswirkt, wie wir unseren eigenen Körper betrachten.
Foto: Ein „No Means No“ Plakat im WRC in Armenien, ein Slogan, der Ablehnung ausdrückt gegenüber der Vorstellung, dass der Bezug auf Ästhetik und Präsentation als angeblich Zustimmung für intime Handlung oder Annäherung verstanden wird. Foto: Lente/Radio Corax (CC BY-NC-SA)
Wenn die eigene Zukunft zur Reise in die Vergangenheit wird
Immer wieder liest man von rechten Studentenverbindungen, von Nazi Symbolik und Gewalt. Leon Montero war ein Jahr lang Mitglied in einer katholischen Studentenverbindung. Die Erfahrungen und Ergebnisse seiner Recherche dort hat er im Rahmen der kritischen Einführungswochen für Erstsemester an der Uni Halle Anfang Oktober geteilt. In seiner Vortragsreihe „Reise nach Germania“ problematisiert er die üblichen Saufgelage, traditionellen Werte und die Form der Gemeinschaft in diesen Männerbünden. Wir haben mit ihm über Alkohol, Homoerotik und den politischen Einfluss von Studentenverbindungen in Deutschland gesprochen.
Radiozwitschern #20: Onlinedating
Lange Zeit eine Nische, heutzutage definitiv ein Thema für einen großen Teil der Menschen: die Suche nach Beziehungen aller Art über Onlinedating-Plattformen. Die Erfahrungen gehen dabei weit auseinander, sowohl je nachdem welche Plattform genutzt wird, als auch von Date zu Date, und, ganz häufig dienen diese Plattformen auch einfach nur dazu Menschen kennenzulernen. In dieser Folge von Radiozwitschern beschäftigen wir uns mit den Erfahrungen, den Auswirkungen und dem Kontext von Onlinedating aus einer ganz subjektiven Sicht und reflektieren über die Erfahrungen mit diesem nicht so ganz neuen, sondern alltäglichen digitalisierten Sozialverhalten.
Das Bild „Tinder Online Dating“ ist von Focal Foto (CC BY-NC 2.0.).
Stura im Gespräch: Fehlt der Wille zur Inklusion an der MLU?
Mit einer chronischen Erkrankung oder einer Behinderung zu studieren, ist an und für sich schon schwierig, denn das Studium ist als Vollzeitbeschäftigung ausgelegt. Natürlich soll das aber kein Grund sein, dass es nicht möglich ist. Vielmehr müssen die Universitäten genau für diese Studierenden entsprechende Beratungsangebote und Unterstützungsangebote anbieten, damit das Studium gelingen kann. An der Martin-Luther-Universität in Halle ist das aber aktuell nicht der Fall. Unsere Studierendenredaktion sprach darüber mit Christian vom Arbeitskreis Inklusion der Studierendenvertretung.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht wird keine Progressive Partei
Nachdem monatelang darüber gesprochen wurde, ob Sahra Wagenknecht eine neue Partei gründet, die sie und die anderen Anhänger*innen links nennen, die aber rechtspopulistische und rechte Themen bedient, ist es nun so weit. Das Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit ist endgültig auf dem Weg zur eigenen Partei. Bei ihrer Buchvorstellung am 19. Oktober in Halle hat sie auch ihren neuen Verein vorgestellt. Martin Schirdewan, Chef der Partei Die Linke, nannte das „verantwortungslos“ und „deutlich rechts“. Wir hören dazu einen Kommentar von Torben aus der Studierendenredaktion, der im Nachgang der Veranstaltung entstand.
Radiozwitschern #19: Geister und Hexen
Der Oktober: Es wird langsam kalt und zunehmend dunkel. Kein Wunder, dass am Ende des Monats Halloween gefeiert wird. Geister und Hexen sind zwei der Gestalten, die nun wieder herumschwirren, und es sind zwei Erzählfiguren mit langjähriger Geschichte und sozial-politischen Kontexten. In unserer aktuellen Folge von Radiozwitschern widmen wir uns einer Stunde lang diesen Figuren und ihrer Bedeutung.
Verwendete Fotos für die Grafik: „A ghost in the smoke. (Explored)“ von Sue Cro (CC BY-NC 2.0), „witch“ von Leo Reynolds (CC BY-NC-SA 2.0) und „Ghosts“ von Andrew Cull (CC BY-NC 2.0).