Salopp könnte man sagen: Studierende haben sich in der deutschen Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert. Im Gegenteil: In der Studierendenschaft waren schon lange vor 1933 nationalsozialistische Ansichten weit verbreitet und gut organisiert. Das ist mit ein Grund dafür, dass die Bücherverbrennungen, die 1933 an zahlreichen Orten stattfanden, an den Universitäten initiiert und von den Akademikerinnen und Akademikern mitgetragen wurden. Auch in Halle: Eine kleine Plakette erinnert auf dem Uniplatz an die Bücherverbrennung. Im Jahr 2003 wurde das Gedenkzeichen in den Boden eingelassen. Darauf liest man: »Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen« – ein Zitat Heinrich Heines, lange vor den nationalsozialistischen Verbrennungen verfasst. Der Fotograf Jan Schenck hat sich mit den Bücherverbrennungen auseinandergesetzt und auch damit, wie die Orte heute aussehen, an denen die Aktionen stattfanden. Das Studierendenradio sprach mit ihm über seine Recherchen und fragte ihn zunächst nach seiner persönlichen Herangehensweise.
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