Am 07. Mai besetzten 13 Studierende den Audimax der Universität Leipzig in Solidarität mit den Menschen in Palästina. Diese Vorgehensweise weitet sich aktuell auch in Europa aus, nachdem sich im April an vielen US-amerikanischen Universitäten Protestcamps gebildet hatten. So kam es zu Besetzungen unter anderem an Universitäten in Amsterdam, Paris und Helsinki. Die Besetzung an der Uni Leipzig wurde im Namen der Gruppe Palestine Campus durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss internationalistischer und sozialistischer Gruppen. Gegen die 13 Menschen, die sich im Audimax befunden haben, wurde Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt. Insgesamt wurden laut Angaben der Polizei 30 Strafverfahren eingeleitet. Außerdem hat die Leitung der Universität Leipzig angekündigt, von den straffällig gewordenen Aktivist*innen Schadensersatz einholen zu wollen.
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Mikroapartements als neues studentisches Wohnen?
In Leipzig sprießen überall Wohnkomplexe aus dem Boden. Viele von ihnen bestehen aus sogenannten Mikroappartements – also Wohnungen, die für ein bis zwei Personen ausgelegt sind und oft einen hohen Quadratmeterpreis haben. Zielgruppe dieser Mikroappartements sind Studierende und Young Professionals. Sie entstehen in aufstrebenden Quartieren und sind damit Teil von Gentrifizierungsprozessen. Ob sie wirklich, wie Investor*innen behaupten, die Zukunft des studentischen Wohnens sind, ist Leandra auf den Grund gegangen.
Abolish the Police?
Copwatch Leipzig arbeitet seit sechs Jahren zu Polizei, Gewalt und Repression . Die Aktivist*innen der Gruppe setzen sich für einen gesellschaftlichen Transformationsprozess ein, dessen Ziel es ist, die Polizei und das System, das sie verteidigt, zu überwinden. Im Gespräch haben wir die Forderung “Abolish the Police” uns vorgenommen, welche Ziele stecken hinter der Forderung? Welche Wege führen zu diesen Zielen? Ganz konkret ging es dann auch um die spezielle Situation von eskalierenden innerlinken Konflikten und der Frage danach, wie diese ohne Polizei zu lösen sind.
Radiozwitschern #23: Studium, Landwirtschaft und Musik
In dieser Folge von Radiozwitschern dreht sich alles um Titus Waldner, der neben seinem Studium in Leipzig und der Bewirtschaftung eines Bauernhofs in der Südpfalz vor allem eins ist: Künstler und Musikschaffender. Sein Werk malt ein verträumtes und sehnsüchtiges Bild von kleinen Bächen und Liebe, mit einer besonderen Ästhetik aus Bedroom Pop und Psychedelic Indie, untermalt von zahlreichen Musikvideos. Im April erscheint, nach vielen Veröffentlichungen von Singles, sein Debütalbum. Unser Gespräch ist gespickt mit einigen von Titus’ veröffentlichten und unveröffentlichten Songs und einem deutlichen Kontrast zwischen seinem Werk und der Realität als Künstler in der Musikindustrie.
Protest gegen geplante Polizeiwache in Leipzig
Seit 2018 gilt die Eisenbahnstraße im Leipziger Osten als Waffenverbotszone, daran gibt es seitdem auch starke Kritik, da solche Waffenverbotszone es der Polizei ermöglichen, schneller und häufiger „Verdächtige“ Menschen aus dem Verkehr zu ziehen und zu durchsuchen. Was zu erhöhtem Racial Profiling an den Orten führt, die als Waffenverbotszone gelten. Die Waffenverbotszone auf der Eisenbahnstraße sollte nun eigentlich bereits vor über einem Jahr abgeschafft werden. Der sächsische Innenminister Armin Schuster zögert die Auflösung allerdings hinaus – bis anstelle der Waffenverbotszone eine Polizeiwache auf der Eisenbahnstraße entstehen wird. Gegen dieses herauszögern und gegen die geplante Polizeiwache gibt es immer wieder Proteste, so auch am 08.09.2023. Unter dem Motto „Bullen bieten keine Sicherheit!“ trafen sich Menschen, um gegen die Wache zu protestieren. Wir waren vor Ort und haben einige Eindrücke eingefangen.
Die Baustelle der IG Fortuna
Ein Kulturzentrum im Leipziger Osten – das möchte die IG Fortuna aus dem Kino der Jugend machen. Das Projekt ist – nachdem erstmal der Abriss des Gebäudes verhindert werden konnte – durchaus auch schon als jahrelange Baustelle bekannt und gleichzeitig sehr lebendig dabei, erste Veranstaltungen durchzuführen. Leandra aus der Studierendenredaktion hat sich durch das Gebäude führen lassen und den aktuellen Stand erfahren.
Foto: Minhye Chu (cc-by)
Studieren in Halle, aber leben in Leipzig – Einblicke ins Pendeln
„Support your local subculture – don’t move to Leipzig!“ – So lautete ein Aufkleber, der bis vor kurzem am Franckeplatz in Halle zu finden war. Er deutet pointiert auf ein Phänomen hin: Nicht wenige Studierende leben in Leipzig und pendeln zum Studium nach Halle. Leipzig habe eine größere kulturelle und politische Szene und die Stadt sei insgesamt einfach attraktiver als Halle – so lauten oft Erklärungen.
Wir haben mit einer pendelnden Studentin gesprochen, einem Leipziger, der zum Studium nach Halle zog, und einer Leipziger Studentin, die nach einem Semester in Halle wieder zurück nach Leipzig ziehen will.
Keine Farbe mehr für Tattoos
Seit dem 04. Januar 2022 gilt ein Verbot einiger Chemikalien durch die europäische Chemikalien Agentur. Betroffen davon sind Lippenstifte, Kosmetika und auch Tattoo Tinte. Die Substanzen seien nicht ausreichend erforscht oder gefährlich und könnten beispielsweise Hautallergien auslösen oder krebserregend sein. Es ist jedoch nicht klar, wie gefährlich Tätowierfarbe tatsächlich ist. Um das herauszufinden, bräuchte es Tierversuche, welchen aber aufgrund die Einstufung der Tinte als Kosmetika große Hürden in den Weg gelegt werden. Betroffen von dem Verbot sind viele bunte Farben, aber auch einige schwarze Tinten. Ab Januar 2023 sollen dann auch noch die Pigmente “Blau 15:3” und “Grün 7” verboten werden, wodurch Farbtattoos endgültig aus dem Sortiment vieler Tätowierer*innen verschwinden könnten. Wir haben mit der Tätowiererin Emma aus Leipzig gesprochen, wie es für sie jetzt weitergeht.
Foto: Muriel Hardt