Schlagwort: Antifaschismus

Studentin #72

Am Samstag fand der erste Christopher Street Day des Jahres in Deutschland statt. Nämlich in Schönbeck, einer Stadt in der Nähe von Magdeburg. Unter dem Namen Christopher Street Day, auch CSD genannt, demonstrieren überall auf der Welt queere Personen für ihre Rechte. Der CSD in Schönbeck wurde von etwa 50 Faschist*innen begleitet, einige konnten sich sogar unter die Demonstrierenden mischen und zeigten Hitler Grüße. Die Polizei und das Ordnungsamt beendeten die CSD Demo frühzeitig. Es zeigt sich immer wieder: Die Versammlungs- und Meinungsfreiheit von queeren Menschen ist in Deutschland gefährdet. Um darauf reagieren zu können, hat sich in diesem Jahr eine bundesweite Initiative namens „CSD verteidigen“ gegründet. In unserer aktuellen Ausgabe von Studentin haben wir mit ihnen über diese Initiative gesprochen.

Doch das ist noch lange nicht alles! Wir beschäftigen uns auch mit erfundenen Sprachen, mit der Frage des wissenschaftlich Arbeitens im Studium, entführen euch zum Institut of (X) in Aarhus und haben ein ganz neues Format für euch: Klausur irrelevant! Darin bekommt ihr wichtige Nachrichten und Veranstaltungshinweise für Studierende im Raum Halle präsentiert sowie immer ein Schwerpunktthema im Detail. Dieses Mal im Gespräch Lukas Wanke zum Tag der Befreiung, dessen historische und politische Bedeutung und zu den geplanten Veranstaltungen in Halle dieses Jahr.

Das Studierendenmagazin wird immer am letzten Montag des Monats von 17 bis 19 Uhr auf Radio Corax auf der 95,9 Mhz gesendet.

NS-Verfolgung an der Universität Halle am Beispiel Günther Dehn

Der Kirchenhistoriker Professor Dr. Friedemann Stengel untersuchte die rassistischen und politischen Hintergründe für die in den Jahren 1933 bis 1945 durchgeführten Entlassungen an der Universität Halle. Unter den damals bekannten 41 Männern und zwei Frauen findet sich der Name Günther Dehn. Günther Dehn lebte von 1882 bis 1970 und war evangelischer Pastor und Theologe, religiöser Sozialist, später illegaler Ausbilder in der Bekennenden Kirche und nach 1945 Professor für praktische Theologie. Dieser war Opfer einer deutschlandweiten Kampagne gegen die Weimarer Republik, die Demokratie, das Judentum, sozialistische Bestrebungen und den Pazifismus. Während die Universität unter dem demokratischen Rektor Gustav Aubin lange versucht, Günther Dehn zu schützen, attackiert ihn vor allem die rechte Studierendenschaft, explizit der nationalsozialistische Studentenbund. Wir sprachen über die Hintergründe des Falls mit Professor Dr. Friedemann Stengel.

Foto: Güther Dehn mit seiner Frau Luise Dehn, Bestand: AEKR Düsseldorf 8SL 046 (Bildarchiv), 013_0128

Querdenker*innen der Lokalpolitik?

Am 1. Mai veröffentlichte der Journalist Gunnar Hamann eine Recherche mit dem Titel: „Querdenker der Lokalpolitik“. Auf den ersten Blick ist der Inhalt kaum Verwunderlich: Ein paar Menschen die der FDP und CDU nahestehen, oder dort Mitglieder sind, scheinen jenseits von Parteiauftritten die Covid-19-Pandemie zu verharmlosen, zeigen sich skeptisch ob der Realität des menschengemachten Klimawandels und bedienen rassistische Ressentiments

Bei der Recherche ging es dabei ursprünglich vor allem um Andreas Godenrath, ehemals bei der FDP und für diese auch schon Kandidat für den Stadtrat bei der Kommunalwahl 2019. In diesem Kontext kommen dann aber auch Thomas und Kerstin Godenrath vor, beide bei der CDU und Kerstin Godenrath ist Landtagskandidatin der CDU in Halle. Gerade vor dem Hintergrund des Streites in der CDU um die Koalitionsfähigkeit der Rechtsaußen-Partei Alternative für Deutschland zeigt sich die Relevanz dieser Positionen dann doch in einem anderen Licht. Wir sprachen deswegen mit Gunnar über seine Recherche und was genau er dabei eigentlich rausgefunden hat.