Der Senat der MLU Halle hat heute seine Sitzung in der über das Kürzungspaket abgestimmt werden soll. Mit den vorgeschlagenen Kürzungen soll das Haushaltsdefizit von 15 Millionen Euro angegangen werden. Der Senat will also heute über den Verlust von 30 Professuren, 250 Stellen und 4000 Studienplätzen entscheiden. Aus Protest dagegen gab es von 12 bis 14 Uhr eine Sitzblockade von Studierenden vor dem Senat. Um 13:30 war die Sitzung angesetz, aber ab 13 Uhr waren ca. 500 Protestierende studierende schon vor Ort. Der Rektor Chrsitian tietje und andere Senatsmitglieder konnten dadurch nicht in den Saal und es musste auf eine Onlinesitzung umgestellt werden. Wir haben einpaar Eindrücke von vor Ort gesammelt.
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Quarantäne in der WG
Die Corona-Inzidenz ist seit Wochen höher denn je, es war noch nie wahrscheinlicher Corona zu kriegen. Wer sich ansteckt, muss in die Quarantäne, schwierig genug, mit eigener Wohnung oder gar mit eigenem Haus, doch viele Studierende wohnen in engstem Raum in Wohngemeinschaften. In diesen ist der Kontakt manchmal doch unvermeidbar, schließlich gibt es nur eine Küche, oder nur ein Bad. Wie geht man am besten mit so einer Situation um? Eine Möglichkeit, und Tipps wie es besser klappt, hört ihr in diesem kurzen Bericht.
NS-Verfolgung an der Universität Halle am Beispiel Günther Dehn
Der Kirchenhistoriker Professor Dr. Friedemann Stengel untersuchte die rassistischen und politischen Hintergründe für die in den Jahren 1933 bis 1945 durchgeführten Entlassungen an der Universität Halle. Unter den damals bekannten 41 Männern und zwei Frauen findet sich der Name Günther Dehn. Günther Dehn lebte von 1882 bis 1970 und war evangelischer Pastor und Theologe, religiöser Sozialist, später illegaler Ausbilder in der Bekennenden Kirche und nach 1945 Professor für praktische Theologie. Dieser war Opfer einer deutschlandweiten Kampagne gegen die Weimarer Republik, die Demokratie, das Judentum, sozialistische Bestrebungen und den Pazifismus. Während die Universität unter dem demokratischen Rektor Gustav Aubin lange versucht, Günther Dehn zu schützen, attackiert ihn vor allem die rechte Studierendenschaft, explizit der nationalsozialistische Studentenbund. Wir sprachen über die Hintergründe des Falls mit Professor Dr. Friedemann Stengel.
Foto: Güther Dehn mit seiner Frau Luise Dehn, Bestand: AEKR Düsseldorf 8SL 046 (Bildarchiv), 013_0128
Kürzungen an der MLU werden trotz Protest weiterverfolgt
Der Senat der MLU hat sich in der gestrigen Sitzung bei nur sieben Gegenstimmen dafür entschieden, die Kürzungen weiterzuverfolgen. 15 Millionen Euro fehlen der Universität Halle – jedes Jahr. Mit den vorgeschlagenen Kürzungen soll dieses Defizit angegangen werden. Der Senat will nun am 6. April also über den Verlust von 30 Professuren, 250 Stellen und 4000 Studienplätzen entscheiden. Auf dem Universitätsplatz hatten gestern unter dem Motto SOS MLU – Kürzer geht’s nicht! um die 400 Menschen gegen die Kürzungen und für eine Ausfinanzierung der Universität demonstriert. Wir waren vor Ort und haben einige Stimmen aus dem Protest eingefangen.
Radiozwitschern #3 – Die studentische Rechtsberatung „Law & Legal“
Vertragsfallen, Schwierigkeiten mit der Vermietung oder ein Nachbarschaftsstreit? Knapp 50 Jura-Studierende leisten am Standort Halle von „Law & Legal“ kostenlose, ehrenamtliche Rechtsberatung. In der März-Ausgabe 2022 des Radiozwitscherns waren Ralf und Tobias von „Law & Legal“ zu Gast.
Sie erklären, warum es für das Jurastudium besonders viel Disziplin und Frustrationstoleranz braucht und warum Studierende überhaupt schon Rechtsberatung leisten dürfen. Außerdem sprachen Ralph und Tobias über herausgerissene Seiten in der Jura-Bibliothek, Krypto-Trader als Klienten und nachbarschaftliche Ruhestörungen. Außerdem haben beide je einen Song mitgebracht, den sie mit ihrem Jura-Studium verbinden.
Diese Sendung wurde am Freitag, 11. März 2022, ab 13 Uhr auf Radio Corax ausgestrahlt.
Die WG Suche als Unterfangen zwischen Wunsch und Realität
Zusammen ziehen mit mehreren Menschen, die man nicht kennt und mit denen man vielleicht 1-2h Zeit bisher verbracht klingt erstmal sehr absurd. Für viele Studierende ist aber vor allem zu Beginn das die Realität. Sie ziehen, meist mit anderen Studierenden, in eine Wohngemeinschaft und teilen sich dort Küche, Waschmaschine und Badezimmer. Um passende Mitbewohner*innen zu finden wird eben oft diese eine einheitliche Plattform verwendet, und viele Bewerber*innen gecastet. Martin von der Studierendenredaktion hat sich diese Prozesse mal genauer angeschaut.
Auf dem Weg zum grünen Hahn
Umwelt- und Klimaschutz sind „sehr wichtig“. Das sagt in der deutschen Umweltbewusstseinsstudie von letztem Jahr eine deutliche Mehrheit der befragten Personen. Den Zustand der Umwelt beurteilen noch sechs von zehn als „gut“.
Viele andere machen sich Sorgen über die drohende Klimakatastrophe. So auch die Studierenden Lisa und Yosef. Sie sind Teil des Umweltteams in der Katholischen Studentendengemeinde in Halle. Sie betrachten die Welt als Schöpfung Gottes und möchten sie daher bewusst pflegen und bewahren. Um das noch mal schwarz auf weiß zu bekommen, möchten sie sich gerne zertifizieren lassen mit dem „Grünen Hahn“. Das ist ein Klima-Siegel für Kirchengemeinden. Clara aus der Studierendenredaktion hat Lisa und Yosef besucht.
Essen zum Ekeln
Forschung – das wird nicht nur in der Universität betrieben, sondern kann auch im Alltag stattfinden. Da gab es hier in Halle kürzlich im wahrsten Sinne des Wortes einen Blick über den Tellerrand.„Ekel, Essen, Emissionen“ – so hieß ein Projekt, das auf dem Bürgerforschungsschiff „Make Science Halle“ stattgefunden hat. Fünf Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaften haben dazu eingeladen. Clara und Friederike aus der Studierendenredaktion waren mit dabei.
Stura im Gespräch Februar ’22
Wie jeden Monat haben wir die Vorsitzenden vom Stura Halle wieder zu Gespräch eingeladen. Dabei geht es – wer unsere Berichterstattung folgt ahnt es – natürlich um die Finanzierung der Universität wie auch um die Auswirkungen der Pandemie auf die Studienbedingungen. Aber wir kommen auch nicht umher, über den Krieg in der Ukraine zu sprechen.
Post für Armin Willingmann: Alternativer Kürzungsplan
Die Universität Halle ist von massiven Kürzungen bedroht. Die Rede ist vom Wegfall von 3000 Studienplätzen, etwa 100 Dozierendenstellen, der Schließung ganzer Studiengänge und einschneidenden Umstrukturierungen. Auch auf die Bibliotheken kommen umfassende Abstriche zu.
Dagegen finden seit Sommer 2021 regelmäßig Proteste statt. Das Bündnis MLUnterfinanziert hat zusammen mit Studierenden, Dozierenden und Mitarbeitenden der MLU einen rund 40-seitigen „Alternativen Hochschulentwicklungsplan“ formuliert. Am Donnerstag, 24. Februar, überreichte das Bündnis mit den Stura-Vorsitzenden sowie anderen Mitgestalter:innen des Plans das Papier an Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann.
Im Studierendenmagazin sprachen wir mit Jan Niklas Reiche, Sprecher von MLUnterfinanziert, über die Inhalte und Chancen des Alternativplans und die Chancen.