Kategorie: Beiträge

Ein Erntearbeiter auf einer indonesischen Palmölplantage

Was haben die Tomatensuppe Toscana von Knorr, Maybelline Mascara, Becel Magarine und Vitalis-Müsli gemeinsam? Laut dem WWF beinhaltet jedes zweite Produkt im deutschen Supermarkt Palmöl. Ein Thema – Viele Perspektiven. Von Nachhaltigkeitsmythen, politischen Dimensionen und Erlebnissen auf einer indonesischen Ölpalmplantage.

Bayu* verdingt sich als sogenannter Kebon (Festangestellter) auf einer Ölpalmplantage in Indonesien. Er erzählt von seiner körperlich anstrengenden Erntearbeit, der Verbindung der Plantage zur Mafia, den Arbeitsbedingungen der BHLs (Freiberufler) und wie sich das Dorf seit der Kultivierung von Ölpalmen verändert hat.

* Da es vom Konzern nicht erwünscht ist, über derartige Themen in der Öffentlichkeit zu berichten, haben Bayu und alle anderen Beteiligten große Angst, ihren Job zu verlieren. Aus Sicherheitsgründen wurden daher in dem Beitrag sämtliche Personen- und Ortsnamen geändert.

Die Rolle kolonialer Vorstellung in den Afrikastudien

english version below

Wie sehr prägen koloniale Wurzeln die Afrikastudien in Deutschland? Das ist eine Frage, der das neue Forschungsprojekt „African Studies in Germany through the lens of Critical Race Theory“ an der Martin-Luther-Universität in Halle nachgehen möchte. Mit dabei im Forschungsteam ist die Universität Bayreuth und das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Dabei im Fokus sind Lehrtexte, Archive, die Vereinigung der Afrikastudien Deutschland, aber auch Museen, öffentliche Räume und der Beitrag antikolonialer Aktivist*innen zu der Debatte. Einer der beteiligten Forscher ist Yusuf Serunkuma und mit ihm haben wir über das Vorhaben gesprochen. Er selber kommt aus Uganda und dort auch als Journalist und Aktivist tätig.

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Stura im Gespräch November ’22

Wir hatten Niklas Jan Reichle zu Gast um über die aktuellen Themen der Studierendenvertretung zu berichten. So hat der Studierendenrat gerade erst kritisiert, dass an dem Universitätsklinikum keine Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden. Dazu, aber auch zu weiteren Anliegen der Studierendenvertretung hört ihr hier alles Aktuelle aus dem Stura.

Alleine reisen?

Reisen macht Spaß. Reisen bedeutet neue Orte kennenlernen, neue Menschen kennenlernen, den eigenen Horizont erweitern. Doch die meisten von uns reisen meistens zusammen mit Freunden oder der Familie. Manchmal kommt dann die Idee auf: Ich könnte doch alleine auf Reisen gehen! Doch wie klappt das, was sind Probleme, was sind Chancen? Und ist das für jede*n was? Einige Eindrücke.

Aktionen und Bildungsprogramm zum Klimawandel in einem

Die Public Climate School (PCS) ist eine Aktionswoche & ein Bildungsprogramm rund um Klimathemen, das von Studierenden der Fridays for Future Bewegung koordiniert und von vielen
Wissenschaftler*innen, Expert*innen, Schüler*innen und Lehrer*innen mitgestaltet wird, um den Mangel an Klimabildung in der herkömmlichen Lehre auszugleichen. An der MLU wird die PCS seit 2019 einmal pro Semester von den Students for Future organisiert. Die letzte PCS fand vom 7. bis 11. November 2022 statt und war schon die siebte seit Gründung der Students for Future Halle. Zu ihrem Abschluss fand ein offenes Plenum statt mit dem Ziel, neue Aktivist*innen zu gewinnen und neue Impulse für die Bewegung zu erhalten. Das ist gelungen, denn einige neue Menschen schauten beim Plenum vorbei und brachten sich ein, unter anderem Joelle, Jannes und Nina. Linus hat mit den dreien gesprochen, um herauszufinden, was sie aus der PCS mitgenommen haben und wie diese sie inspiriert hat, selber aktiv zu werden.

Wieder Aktiv: Recht auf Stadt Halle

Egal ob in einer eigenen Wohnung oder in WGs: Viele haben es vermutlich bereits selbst erlebt – Stress mit Vermieter*innen oder der Hausverwaltung. Das kann einfach nur der tropfende Wasserhahn oder die nicht reparierte Klingel sein. In einigen Fällen geht es aber bis zur Entmietung. So nennt man das vorsätzliche Verdrängen von Mieter*innen aus ihren Wohnungen, zum Beispiel weil neue Eigentümer*innen ein Haus sanieren wollen.

In jedem Fall lohnt es sich, die eigenen Rechte zu kennen und ein starkes Netzwerk zu haben, das sich zur Wehr setzt. Das haben auch die ehemaligen Bewohner*innen der Steinstraße 34 bemerkt: Auf einer Pressekonferenz zu ihrem unfreiwilligen Auszug merkten sie an, dass Halle hierfür gerade kein starkes Bündnis habe.

Doch vielleicht ist ein solches jetzt wieder in Sicht: Das vor ein paar Jahren eingeschlafene “Recht auf Stadt”-Bündnis lebt gerade wieder auf. Wir haben mit Haru und Ronja darüber gesprochen, wie es dazu kam und was jetzt geplant ist.

Die Hagebuttenshow

Es gibt kein Zurück mehr. Der Herbst ist in vollen Zügen da und der Winter beginnt sich schon bemerkbar zu machen. Und das heißt, es ist auch wieder die Zeit wo Marmeladen und Konfitüren entstehen, den es ist gerade erst Erntezeit gewesen. Linus aus der Studierendenredaktion hat dieses Jahr versucht herauszufinden, wie eigentlich Hagebuttenmarmelade zubereitet wird und kann euch nicht nur wertvolle Tipps zum Vorgang mitgeben, sondern auch berichten, ob es sich überhaupt lohnt…

StuRa im Gespräch Oktober‘ 22

Neuer Stura, aber alte Gesichter. Die beiden vorsitzenden Sprecher*innen der Studierendenvertretung an der Martin-Luther-Universität in Halle bleiben dieselben – und so begrüßen wir eine altbekannte Stimme zu unserem regelmäßigen Stura im Gespräch! Wir diskutieren kurz über die konstituierende Sitzung des neuen Studierendenrats, schauen zurück auf die Party für Erstsemester, die vor allem wegen eines mangelhaften Awarnesskonzept aufgefallen ist und blicken auf das kommende Jahr an der Universität.

9-Euro-Ticket ade – 49-Euro-Ticket juche?

Bahnfahren ist wieder teuer seit September, doch es ist Licht am Ende des Tunnels!  Nächstes Jahr soll neues 49-Euro-Ticket kommen, soweit steht der Beschluss von Bund und Ländern schon. Nun dürfen die Verkehrsbetriebe sich die konkrete Umsetzung überlegen, den nicht nur die Aufteilung der Einnahmen auf alle Verkehrsbetriebe ist ein Thema, sondern auch welche Auswirkungen das Ganze auf andere Ticketangebote hat – wie z.B. das Semesterticket für Studierende. Torben hat bei der HAVAG in Halle genau nachgefragt, was alles noch diskutiert werden muss.

Klage gegen Gesichtserkennung bei Onlineprüfung eingereicht

An der Universität Erfurt wird für Onlineprüfungen, die im Zuge der laufenden Pandemie eingeführt wurden, ein Tool verwendet, mit dem die Identität der Studierenden automatisch geprüft wurde, welches mit Gesichtserkennungssoftware arbeitet. Dabei müssen Studierende die entsprechende Software auf ihren Rechnern auch installieren, um überhaupt Prüfungen ablegen zu können, sofern sie ausschließlich online sind. Gegen diese Praxis, mit Gesichtserkennung zu arbeiten, wurde bei dem freien Zusammenschluss der Student*Innenschaften, der bundesweiten Vertretung der Studierenden Kritik laut, die nun zu einer Klage in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte geführt hat. Über die Klage und die Kritik dahinter, sowie Perspektiven und Handlungsoptionen für Studierende sprachen wir mit David Werdermann von der Gesellschaft für Freiheitsrechte.

 

Foto: Symbolbild „untiteld.jpg“ by Mette1977, lizensiert unter CC BY 2.0