Schlagwort: Nationalsozialismus

Studentin #69

Zum Tag der Befreiung bietet euch die Studierendenredaktion zwei Perspektiven: Wir sprechen mit zwei Personen aus Auschwitz/Oświęcim und ihre Erfahrungen mit deutscher und polnischer Erinnerungskultur. Und wir erinnern an den jüdischen Künstler Bruno Schulz, der vom deutschen Nationalsozialismus ermordet wurde, sprechen über seine Literatur und Kunst.

Außerdem waren wir auch in Riesa bei den Anti-AfD-Protesten vor Ort und sprechen kurz über die Oberbürgermeisterwahl in Halle. Und wir weiten den Blick nach Südosteuropa und schauen, wie sich die Proteste in Serbien weiter entfalten.

NS-Verfolgung an der Universität Halle am Beispiel Günther Dehn

Der Kirchenhistoriker Professor Dr. Friedemann Stengel untersuchte die rassistischen und politischen Hintergründe für die in den Jahren 1933 bis 1945 durchgeführten Entlassungen an der Universität Halle. Unter den damals bekannten 41 Männern und zwei Frauen findet sich der Name Günther Dehn. Günther Dehn lebte von 1882 bis 1970 und war evangelischer Pastor und Theologe, religiöser Sozialist, später illegaler Ausbilder in der Bekennenden Kirche und nach 1945 Professor für praktische Theologie. Dieser war Opfer einer deutschlandweiten Kampagne gegen die Weimarer Republik, die Demokratie, das Judentum, sozialistische Bestrebungen und den Pazifismus. Während die Universität unter dem demokratischen Rektor Gustav Aubin lange versucht, Günther Dehn zu schützen, attackiert ihn vor allem die rechte Studierendenschaft, explizit der nationalsozialistische Studentenbund. Wir sprachen über die Hintergründe des Falls mit Professor Dr. Friedemann Stengel.

Foto: Güther Dehn mit seiner Frau Luise Dehn, Bestand: AEKR Düsseldorf 8SL 046 (Bildarchiv), 013_0128