Eigentlich ist das Thema Künstliche Intelligenz seit mehreren Jahren ein großes Thema, das aber in den letzten Monat in einer Art Hype groß thematisiert, wurde und vor allem auch medial aufgegriffen wurde. Den in vielen Bereichen weiß man noch nicht genau, wie man mit der neuen Technologie umgehen soll, weil sie sich schneller entwickelt, als dass wir mit ihnen mithalten können. Auch im Journalismus wird KI mittlerweile in vielen Bereichen verwendet und könnte die Art und Weise, wie Journalist*innen arbeiten, grundlegend verändern. Wir werfen ein Blick darauf, wie das aussehen könnte und wie sich die Zukunftsaussichten für Journalist*innen gestalten.
Schlagwort: Journalismus
„I never wanted to be a hero of this fight“
„Doxa“ stammt als Bezeichnung ursprünglich aus den Dialogen Platons: Der Begriff beschreibt allgemein verbreitete Ansichten und Überzeugungen. Eben
diesen Namen gab sich ein unabhängiges russisches Universitätsmagazin. 2017 gegründet und zunächst an die Moskauer Higher School of Economics (HSE) angebunden, beleuchtet das Magazin Themen wie sexuelle Belästigung, Polizeigewalt oder akademische Zensur. Die Higher School of Economics galt lange als liberalste Universität in Russland. So bat sie Studierenden juristischen Beistand an, die im Zuge der Anti-Regierungs-Proteste 2017 verhaftet wurden.
2019 ändert sich das Klima an der Universität. Aus politischen Gründen wird das Studierendenmagazin von der Higher School of Economics (HSE) ausgeschlossen. Die Beteiligten führen DOXA jedoch als unabhängiges Projekt weiter. Im April 2021 folgen Polizeiermittlungen und Hausdurchsuchungen in der Redaktion und in den Privatwohnungen einiger Mitglieder. Die Polizei verhaftet vier Redakteur*innen und stellt sie unter Hausarrest. Der Vorwurf lautet: “Involving underage persons in actions that could risk their health”. Die Repression sind vermutlich die Antwort auf ein Video, das DOXA nach der Rückkehr des liberal-nationalistischen Regimekritikers Navalny veröffentlichte. Inhaltlich thematisiert jener Clip den Versuch einiger Universitäten in Russland, Studierenden zu verbieten, an den Demonstrationen teilzunehmen.
Noch heute lassen sich die DOXA-Redakteur*innen von den Repressionen nicht einschüchtern. Unsere Redakteurin Clara hat mit der Herausgeberin des Magazins gesprochen.